Kurzübersicht – Was wird benötigt?

Änderungsstand: 2022-03-15

Nun, es ist schon ’ne Weile her, als ich mein erstes Unraid aufsetzte. Zum jetzigen Zeitpunkt, würde ich von vornherein paar Sachen anders machen. Hier einige Tipps, was man vorher an Hardware beschaffen sollte.

Vorwort:

Ich hatte damals mit einem Athlon 200GE, 8GB Ram, 2x 4GB HDD und 1x 128GB Cache-SSD angefangen. Um das System kennenzulernen und etwas damit zu spielen, war das in Ordnung. Aber aufgepasst – – Unraid macht süchtig und definitiv hat man immer Lust auf mehr 🙂 . Mittlerweile werkelt ein Ryzen 3400G i5-10400 mit 6Core / 12 Threads, 64GB Ram, 3x 8TB HDD, 2x 1TB NVMe Cache (Raid1 – Cache) und 2x 1TB SSD als Cache 2, ebenfalls als Raid1 erstellt. Des Weiteren wurde eine Nvidia 1650 Super und eine 4-Port-Nic hinzugefügt. Das schöne an Unraid ist, dass man, in der Standardbenutzung, beim Hinzufügen von Platten, nicht auf die Größe achten muss. Die extra Grafikkarte dient mal als PassTrought für eine VM, mal als PassTrought für einige Docker. Da spiele ich immer mal wieder etwas damit umher. Die 4-Port Nic dient auch mehr als Versuchskaninchen, als für den produktiven Einsatz. Link Aggregation, Nic-Zuweisung einiger Docker oder VM’s. Die Ideen gehen nicht aus. Doch was verwendet man nun für den Einstieg in Unraid?

Meine empfohlene Hardware:

  • Mind. einen 4-Core Prozessor mit 8 Threads (der Athlon 200GE mit 2Core / 4Threads, war mir persönlich zu schwach, sollte aber für einige Anwender, die nicht allzu viel vorhaben, ausreichen)
    • Mit einem besseren Prozessor spart man sich das Aufrüsten nach einem halben Jahr 🙂
  • Mind. 8GB Ram
    • 16GB (von mir empfohlen) oder gar 32GB sind natürlich immer besser. Doch das ist sehr Anwenderabhängig.
  • Mind. 1x 512MB SSD als Cache
    • Um das spätere Aufrüsten zu umgehen, empfehle ich allerdings 1TB. Docker, und da können ’ne Menge davon installiert werden, profitieren nämlich ebenfalls sehr davon. Wer auch mit Virtuellen Maschinen (VM) arbeitet, sollte sich eine weitere 1TB SSD als zweiten Cache zulegen und die VM’s dann dort installieren. Der Geschwindigkeitsboost ist enorm.
  • Mind. 2x 3TB HDD
    • 1x Array und 1x Parity. Man hat am Ende nur 3TB zur Verfügung! Die Parity-Platte dient als Ausfallschutz. Verwendet man mehrere Array-Platten, muss die Parity-Platte mind. so groß sein, wie die größte Platte im Array! Wer es richtig angehen möchte, nimmt gleich größere Platten. 8TB sind mittlerweile auch bezahlbar. Doch das ist ebenfalls sehr Anwenderabhängig.

Am Ende muss jeder selbst wissen, wie man anfängt. Ich, für meinen Teil, ärgere mich, dass ich damals klein angefangen habe. Es hätte am Ende Kosten erspart, wenn ich mich im Vorfeld etwas besser informiert hätte. Es klingt immer gut, wenn Unraid auch auf etwas betagterer Hardware läuft. Aber wenn man aus dem System Leistung beziehen will und am Ende fast 40 Docker verwendet, wovon weit über 30 permanent aktiv sind und nebenbei 17! VM’s werkeln, von denen 4 im Dauerbetrieb sind, wird da nichts mehr mit ausrangierter Hardware, die schon gefühlte 10 Jahre auf den Buckel hat. Von betagten Serverprozessoren, die hier die Ausnahme darstellen, mal abgesehen. Ältere Xeon’s (z.B. E3-1231 v3 -Hasswell) mit 4 Cores / 8 Threads sind, obwohl seit 2014 im Umlauf, auch heute noch, im privatem Servereinsatz, sehr gefragt und schießen seit ’ner Weile, preislich durch die Decke. Mit 170€ und mitunter viel mehr, ist dieser eigentlich viel zu teuer, wenn man die Architektur dahinter betrachtet. Dieser war allerdings schon zu seiner Zeit als Ersatz eines I7 für Desktopanwendungen sehr beliebt und erfreut sich bis heute noch seiner Daseinsberechtigung. Seit bekannt ist, dass Windows 11 auf diesem Prozessor nicht mehr unterstützt wird, findet dieser seinen Weg in die Serverwelt zurück, wofür er eigentlich auch konzipiert wurde. Wer also so ein Teil momentan ausrangiert, sollte es für gutes Geld verkaufen oder als Einbau für seinen eigenen Heimserver verwenden.

Wichtig wäre noch, falls man einen Prozessor ohne integrierter Grafikeinheit verwendet, dass mind. eine kleine Grafikkarte benötigt wird. Der Ryzen 3400G oder der i5-10400 haben eine Grafikeinheit integriert, da benötigt man keine zusätzliche Grafikkarte. Der Xeon E3-1231 v3 hat keine Grafikeinheit inbegriffen und würde dementsprechend eine Grafikkarte benötigen. Da reicht normalerweise ein billiges Modell aus. Für ein späteres PassTrough, falls man das verwenden möchte (z.B. Videoschnitt auf dem Server oder Zocken auf einer Windows.VM), benötigt man in der Regel eine weitere Grafikkarte, die auch ordentlich was leistet.

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Am Ende noch ein paar Preise, wie diese zu meiner Zeit waren, als ich mir die Hardware zulegte. Zum NEUPREIS! Hier bekommt man das große Lachen oder Weinen, je nachdem, ob man Verkäufer oder Käufer ist 🙂 . Stand: März 2022.

  • Athlon 200GE: 50€ (mittlerweile kaum unter 120€ erhältlich)
  • Ryzen 5 3400G: 230€ (kaum noch erhältlich – der 3200G kostet derzeit um die 300€)
  • Xeon E3-1231 v3: 158€ im Angebot (momentan, mit etwas Glück, für 180€ gebraucht, zu erwerben). Der E3-1245 v6 – Kaby Lake (etwa 10% schneller) kostet derzeit um die 300€

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